Friedmunt Sonnemann kniet auf einer Wiese und schaut zum Boden

Re: Das einfache Leben als wahrer Luxus

Überall in den sozialen Medien wird ausgemistet und aussortiert. Minimalismus ist der Trend des bewussten Verzichts. Aber ist das Leben mit wenig Besitz und Ballast mehr als nur ein Lifestyle? Überzeugte Minimalisten trennen sich nicht nur von überflüssigen Dingen, sondern auch mal von toxischen Mitmenschen. Doch wie lässt sich Lebensqualität durch bewussten Verzicht steigern?

Sender
arte
Buch & Regie
Laura Wiegand, Norbert Lübbers
Kamera
Andrea Rumpler
Schnitt
Julia C. Weber
Format
30 Minuten
Jahr
2024

Christine Neder hat mit ihrer Familie einen Neuanfang in Portugal gewagt. Für ihren Umzug von Berlin an die Algarve hat sie sich von einen Großteil der alten Wohnungseinrichtung getrennt. Den Familienalltag gestaltet sie nun minimalistisch, mit weniger Ballast und mehr Zeit. Schon ihre fünfjährige Tochter lernt, sich von Kuscheltieren zu trennen, die sie nicht mehr benutzt.

Christine hat ihr neues Leben mit weniger Dingen zum Beruf gemacht. In den sozialen Medien teilt sie Lebens- und Aufräumtipps und motiviert ihre Follower, in 30 Tagen ihren kompletten Kleiderschrank auszumisten. Christine will aber nicht nur auf Konsum verzichten, sondern auch bewusster leben: “Minimalismus macht was mit den Menschen. Man schaut sich seinen Alltag genauer an. Was brauche ich wirklich für ein glückliches und zufriedenes Leben?

Friedmunt Sonnemann war schon Minimalist, bevor es zum Trend wurde. Er ist ein Aussteiger, der sein Glück im Hunsrück gefunden hat. Seit über 30 Jahren wohnt er in einer selbstgebauten Lehmhütte im Wald und verzichtet er auf Strom, Smartphone und und Wasseranschluss. Für Friedmunt ist dieses Leben keine Entbehrung: “Anstrengend ist es mit Sicherheit. Aber ich bin nicht auf der Erde, um mich bequem zurückzulegen. Ich bin hier, um mich mit meinen Fähigkeiten einzubringen."

Durch den gelebten Verzicht kann Friedmunt seine ganze Energie einer einzigen Sache widmen. In seinem Garten schützt er seltene Pflanzen vor dem Aussterben. Um das wertvolle Saatgut zu gewinnen, macht Friedmunt noch immer alles mit der Hand. Aber wie lange kann er die moderne Welt von sich fernhalten?

Nah dran, authentisch, echt – der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht Re: in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar.

Christine Neder steht vor einer Kamera mit Mikrofon, die sie gerade auf sich selber ausrichtet
Friedmunt holt sich sein Trinkwasser aus einer Quelle im Wald. Er trägt das große Gefäß vor dem Bauch.